30 Aug
2021
Geschrieben von
Sara Jabbari
Dauer
x
min
In diesem Interview spricht Olivier Grenet - CTO von Wedia - über eine der wichtigsten Entwicklungen der letzten Monate: die integrierte Produktansicht in der DAM-Lösung von Wedia. Das wirft die Frage auf: Warum haben die Forschungs- und Entwicklungsteams von Wedia so hart daran gearbeitet, eine spezielle Produktbildansicht in die Wedia DAM-Lösung einzubauen?
Zunächst einmal ist es wichtig zu erkennen, dass sich der Bedarf an Bildern beschleunigt hat, komplizierter und standardisierter geworden ist. Marken benötigen unzählige Bilder für jedes Produkt und müssen sie an alle Kanäle anpassen: Web, E-Commerce, Blogs, Apps usw. Aus diesem Grund haben wir in unserem DAM eine Funktion für die Medienbereitstellung und die digitale Erfahrung entwickelt. Aber sie müssen auch für jeden Markt bereit sein - für globalisierte Märkte, in denen die Vertriebskanäle explodiert sind. Ein weiteres Problem ist, dass wir heute eher inspirierende als funktionale Bilder erwarten. Die Sony-Website zeigt zum Beispiel junge Leute beim Feiern. Aber Japan ist nicht dasselbe wie die USA oder Europa. Deshalb müssen unsere Kunden auch auf den Marktplätzen für Produktbilder werben, die Gefühle erzeugen. Dank dieser Veränderungen im Lebensstil konnten die Vermarkter ihre Umsätze massiv steigern.
Dann wurde ihnen klar, dass sie Menschen auf die Fotos setzen mussten, um die Verbraucher daran zu gewöhnen. Das bedeutete, dass sie die Produktbilder vergrößern mussten, die die Verbraucher vor Ort zeigen. Und das war eine Revolution für die Vermarkter. Essilor hatte früher nur 2-3 Bilder von ihren Brillen. Jetzt machen sie "inspirierende" Kampagnen, in denen sie erklären, wie der Wechsel der Brille Ihr Leben verändern kann, wie Sie Ihre Kinder besser sehen können oder sogar eine Brille anbieten, die Ihre Augen ohne Sehhilfe schützt. Das ist ganz und gar nicht derselbe Ansatz.
Die Produktansicht im digitalen Ökosystem ist erst seit kurzem von Bedeutung. Zuvor wurde diese Art der Ansicht nur in Papierkatalogen verwendet. Aber zwei wichtige Ereignisse haben alles verändert. Erstens haben sich Händler mit einem "Drive"-Angebot durchgesetzt, auch wenn sie ihre Leistungen verbessern müssen, um ihre Rentabilität zu steigern. Ein Beispiel dafür ist die Standardisierung der Produktbilder bei Auchan. Um diesen neuen Service hervorzuheben, musste die Marketingabteilung mehr standardisierte, qualitativ hochwertige Bilder produzieren, die für alle Geräte und Kanäle angepasst werden können.
Ein weiterer Wendepunkt ist die Geschwindigkeit, mit der sich E-Commerce und Marktplätze entwickelt haben. Mit diesen globalisierten Schaufenstern ist die Notwendigkeit, Bilder an die lokalen Märkte anzupassen, wichtiger denn je. Keine lokalisierten Verpackungen oder Produktansichten zu haben, ist heute einfach nicht mehr machbar. So müssen beispielsweise Autohersteller je nach Land unterschiedliche Bilder von Autos mit Links- oder Rechtslenkung anbieten. Andernfalls ist es schwierig, Glaubwürdigkeit und Kundenkenntnis zu beweisen - und das in einer Zeit, in der sich alles um ein personalisiertes, kanalübergreifendes Kundenerlebnis dreht.
Wir haben Konnektoren oder Konnektivitätswerkzeuge für Photoshop, InDesign und Illustrator entwickelt, um den Marketingteams, die eine enorme Menge an alternativen Bildern produzieren müssen, das Leben zu erleichtern. Bei Royal Canin zum Beispiel müssen die Designer Verpackungen in allen Sprachen erstellen, mit den verschiedenen vorgeschriebenen rechtlichen Hinweisen für jedes Land. Zu diesem Zweck haben sie für jede Produktreihe Bildmaterial mit Einträgen für jede Hunderasse erstellt. Ein hochgradig organisiertes System, das sicherstellt, dass Designer, die Verpackungen erstellen, alle benötigten Informationen in ihrer Software haben. Wir verfügen auch über Marktplatzkonnektoren, so dass jede Marke Bilder erstellen kann, die den spezifischen Regeln (Format, Hintergrund, Beschnitt, Dateigröße usw.) für jeden Marktplatz entsprechen und somit Zeit sparen.
Das Enterprise DAM von Wedia trägt auch dazu bei, den Workflow bei der Vorbereitung und Verteilung von Bildern zu beschleunigen. Jetzt können Personen, die nicht dieselbe Sprache sprechen, Assets mit Hilfe eines Vermittlers hochladen, der - inspiriert von DIY und Rezepten - den Prozess Schritt für Schritt erklärt. So werden die Dateien bereits beim Hochladen auf ihre Qualität geprüft und nicht erst im Nachhinein. Und am anderen Ende des Workflows, wenn die Bilder verteilt werden, haben wir das Bild-Rendering mit einem automatischen Qualitäts-, Auflösungs- und Zuschneidetool automatisiert, um das Bild an den Kanal anzupassen. Dies bedeutet, dass Einzelhändler automatisch alternative Produktbilder für die 5 bis 6 Kanäle erstellen können, die sie benötigen (App, E-Commerce-Website, Marktplatz, soziale Medien usw.).
Mit unserem DAM können Sie die Leistung(Content Scoring) der verschiedenen Assets, die Sie verwenden, messen. Das Content Scoring misst die tatsächliche Leistung von Assets (PDF, Bilder, Videos usw.). Wie oft wurde ein bestimmtes Bild vor dem Kauf angesehen, hat der Benutzer hineingezoomt, wurde mein Video vollständig angesehen usw. Kurz gesagt, alle Interaktionen zwischen einem Nutzer und den angezeigten Bildern können analysiert werden. Und diese Auswertung erfolgt jetzt automatisch mit Hilfe von Trackern, die in jeden Webinhalt integriert werden können. Es ist also sehr einfach zu erkennen, welche Bilder den Umsatz steigern. Wir wissen zum Beispiel, dass ein Stammkunde nur 3 Bilder sehen muss, während ein Neukunde 9 oder 10 Bilder sehen muss. Auf diese Weise können Sie herausfinden, welche Bilder in Zukunft produziert werden sollten und umgekehrt, welche Bilder nicht profitabel sind und gelöscht oder neu gestaltet werden sollten.
So können Sie die Produktion schlank halten und nur wesentliche Inhalte produzieren. Es ist kein einfaches Werkzeug für die Erstellung von Inhalten, sondern eher ein wertschöpfendes Produktionswerkzeug. Sie produzieren die richtigen Inhalte für die richtige Person, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. Nichts ist überflüssig, alles macht Sinn und Sie sparen Zeit und Ressourcen.
Wenn es um Produktinformationen geht, denkt man in erster Linie an PIM. Bedeutet dies, dass das DAM auf der Stelle tritt? Ganz und gar nicht. Das DAM war nie dazu gedacht, PIM-Lösungen zu ersetzen, sondern sie zu ergänzen, um die Bestände optimal zu nutzen, den Umsatz zu steigern und die Erfahrung zu verbessern.